Fluglärm ist eine reale Tatsache unserer Zeit
Der Flugverkehr hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Das bedeutet wiederum mehr Lärm, welcher durch an- oder abfliegende Flugzeuge verursacht wird. Besonders betroffen sind Menschen, die in den An- bzw. Abflugschneisen des Flughafens Wien- Schwechat wohnen.
Beispielsweise wurden die im Dialogforum 2005 festgelegten Werte für Starts über dem 23. Wiener Gemeindebezirk um satte 46,2% überschritten. Das zeigt der nun endlich online gegangene Evaluierungsbericht für 2010 auf. Aber nicht nur Wiener(innen) sind vom extrem gestiegenen Fluglärm betroffen, sondern auch die Bevölkerung in den Vor- orten Wiens und den nahen Gemeinden rund um die Bundeshauptstadt.
In unserer heutigen schnelllebigen Zeit, in der das Reisen mit dem Flugzeug zur Selbst- verständlichkeit geworden ist, kann gegen den Lärm der an- und abfliegenden Flug- zeuge kaum etwas unternommen werden. Einschränkungen im Flugverkehr würden erhebliche finanzielle Einbußen und Einschränkungen im Reise- und Frachtverkehr zur Folge haben.
Es gibt eben Tatsachen in unserer heutigen Zeit mit denen man einfach leben muss. Und so haben die verantwortlichen Politiker(innen) auch nichts dagegen unternommen. Ganz im Gegenteil, der Flugverkehr und der damit verbundene Lärm stiegen rasant an. Den Herrschaften kann auch kein Vorwurf daraus gemacht werden, weil es eben nun einmal so ist.
Erstaunliche These – Fluglärm mit dritter Piste verringern
Daher erstaunt uns eine heutige Presseaussendung des Umweltsprechers der Wiener SPÖ, Erich Valentin. Dieser meint wörtlich: „Über die letzten Jahre hinweg gelang es bereits, zahlreiche Besserstellungen zu erreichen – und das ohne den wirtschaftlichen Erfolg des Flughafens und damit auch ohne Tausende Jobs für die Wienerinnen und Wiener zu gefährden.“
Zu diesem völlig sinnlosen Statement vergaß Valentin allerdings nicht, die Rute des Jobverlustes ins Fenster zu stellen. Welche Besserstellungen hat die SPÖ bezüglich des Fluglärms erreicht? Wurden Flugzeuge mit Elektromotoren ausgestattet? Wur- den Zeppelins oder Heißluftballons im Flugverkehr eingesetzt? Nichts dergleichen war geschehen und so stieg der Fluglärm von Jahr zu Jahr weiter an.
Aber Herr Valentin ist ein wahrer Zauberlehrling und meint, dass man den Fluglärm mit einer dritten Piste verringern kann. In diesem Fall wird genau das Gegenteil ein- treten, denn dadurch kann der Flughafen Wien-Schwechat seine Kapazitäten steigern. Das wiederum bedeutet, dass mehr Flugzeuge starten und landen wer- den. Nun gut, Ökonomie war noch nie eine besondere Stärke der SPÖ.
Besonders erstaunlich ist folgende Aussage des Umweltsprechers der Wiener SPÖ: „Die neuen Anflugrouten über die Donaustadt werden zu Entlastungen führen. Über den Südwesten wird es keine geraden Anflüge geben.“
Damit wird nämlich kein Fluglärm vermieden, sondern wird dieser lediglich umverteilt. Jene Bürger(innen) die bis dato in der glücklichen Lage waren und vom Lärm der Jets verschont blieben, kommen nun auch in den Genuss des Flugzeuglärms, der
durch ab- oder anfliegende Flugzeuge verursacht wird.
Wir wissen nicht was den Umweltsprecher der Wiener SPÖ, Erich Valentin, zu seinen Statements in seiner Presseaussendung veranlassten. War es billige Effekt- hascherei um ein paar Wählerstimmen für die angeschlagene SPÖ bei der nächsten Wahl einzufangen oder trübten die heutigen 30 Krügel im Schatten das logische Denkvermögen des SPÖ-Politikers?
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2011-09-03