Bienensterben führte zu heftigen Angriffen auf Berlakovich


Misstrauensantrag im Nationalrat mit Koalitionsmehrheit

abgewendet

Bundesminister  Nikolaus Berlakovich  kam gestern in der Sondersitzung des Nationalrats unter
gewaltigen  Druck  der  gesamten  Opposition.   Ein  von  den Grünen,  FPÖ, BZÖ und Team
Stronach eingebrachter Misstrauensantrag wurde aber aufgrund der SPÖ-ÖVP- Mehrheit abge-
wendet.   Auslöser für die heftigen Angriffe auf den Minister war dessen bis vor kurzem währ-
ende  Ablehnung,  dem  Vorschlag  der  EU-Kommission  nach vorübergehendem Verbot von
Neonicotinoiden zuzustimmen. Mit dem genannten Pestizid wird das dramatische Sterben von
Bienenvölkern in Zusammenhang gebracht.
In  der  von der FPÖ eingebrachten Dringlichen Anfrage wird Berlakovich vorgeworfen,  eng mit
„Lobbyisten  der  Giftindustrie“   zusammenzuarbeiten,  da die Studie „Melissa“ der AGES ( Öster-
reichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) von Pestizidherstellern mitfinanziert
worden sei. Dies werde dadurch offensichtlich, dass die ursprünglich erhobenen Zwischenergeb-
nisse,  die eindeutig die schädliche Wirkung von Neonicotinoiden auf Bienen gezeigt hätten, im
Resümee  der AGES-Studie nicht mehr vorkommen und die AGES sogar weiterhin die Zulassung
dieser Wirkstoffe empfohlen hat. Darüber hinaus empörten sich die Abgeordneten, dass sich der
Minister unter Berufung auf die Amtsverschwiegenheit weigert,  die Öffentlichkeit über den Ein-
satz von Neonicotinoiden zu informieren.
Berlakovich verteidigte sich gegen die Angriffe und bekräftigte,  er sei darum bemüht gewesen,
neben  dem  Verbot des Pestizids,  regionale und zeitlich begrenzte Ausnahmen durchzusetzen,
um  Bauern  nicht  in  ihrer Existenz zu gefährden und den Einsatz von Gentechnologie in den
Nachbarstaaten zu verhindern. Es gebe mehrere Ursachen für das Bienensterben, gab er zu be-
denken und wies darauf hin, dass trotz des Verbots von Neonicotinoiden Deutschland und die
Schweiz  noch  imme r hohe Verluste an Bienenvölkern zu verzeichnen haben.   Er werde nun
aber zustimmen, dass Neonicotinoide nicht mehr zum Einsatz gelangen.

Strache: Berlakovich ist Pestizidminister und Giftlobbyist

Einen  Frontalangriff  auf  den  Minister startete der FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian STRACHE.
Er  bezichtigte  Berlakovich,  langjähriger  Vollzugsgehilfe  von  Chemiekonzernen  zu sein, und
nannte  ihn in diesem Zusammenhang einen  „Pestizidminister“  und  „Giftlobbyisten“,  der sein
Amt in einer ungeheuerlichen Abgehobenheit führe.   Der Minister stehe in einem permanenten
Interessenskonflikt, sagte Strache und trat für eine Trennung des Umweltressorts vom Landwirt-
schaftsbereich ein. Die Umwelt sei besser bei der Gesundheit angesiedelt, schlug Strache vor.
Strache kreidete dem Minister eine völlig verfehlte Landwirtschaftspolitik an, für die aber auch
die  gesamte  ÖVP zur Verantwortung gezogen werden müsse.   Nicht die Bauern würden ge-
schützt,  sondern die Interessen von Konzernmonopolisten, meinte der FPÖ-Klubobmann, wo-
durch die Landwirtinnen und Landwirte in die Abhängigkeit von diesen Firmen und Raiffeisen
getrieben würden.
Beispiele  dafür  seien  die Reduzierung bei der Auswahl des Saatguts,  die Tatsache,  dass der
überwiegende Teil von Spritz- und Düngemitteln auf Erdölbasis hergestellt werden,  aber auch
die  Massentierhaltung.   Mit  seiner  „Etikettenpolitik“  habe  es  der Minister auch verabsäumt,
den Konsumentinnen und Konsumenten mehr Klarheit über die Lebensmittel zu geben. Anstatt
Selbstversorgungs- und Ernährungssicherheit zu gewährleisten, habe sich das Bauernsterben in
Österreich in den letzten Jahren fortgesetzt, so die Kritik Straches.
Was nun die Haltung des Ministers im Zusammenhang mit dem Bienensterben betrifft, so habe
er  damit einen immensen Schaden angerichtet,  warf Strache Berlakovich vor.   Er habe seine
Verantwortung für die Umwelt nicht wahrgenommen, und der Bienengipfel der Vorwoche sei
eine  reine  Alibiaktion  gewesen.   „Wenn die Bienen aussterben,  dann hat der Mensch noch
höchstens  vier  Jahre zu überleben“  warnte Strache eindringlich und rechnete vor,  dass von
ehemals  360.000 Bienenvölkern nur mehr rund 120.000 existieren.   Damit sei die Erhaltung
der Biodiversität gefährdet.
Klubobmann Strache forderte den Minister auf, endlich alle Informationen über den Einsatz von
Pestiziden zu veröffentlichen und kündigte in diesem Zusammenhang auch eine Anzeige wegen
Amtsmissbrauchs an. Darüber hinaus steht seiner Ansicht nach der Verdacht der Bestechung im
Raum,  wenn man die Inseratenschaltungen in den entsprechenden Medien für die Bauern und
Bäuerinnen genau verfolgt. Für ihn wäre daher der Rücktritt von Minister Berlakovich ein Gebot
des Anstands und des Charakters.

Berlakovich: Bauern schützen und Bienensterben verhindern

Gegen  diese  Anschuldigungen verteidigte  sich der Minister mit Vehemenz.   Das Bienensterben
habe mehrere Ursachen,  dafür seien nicht nur die Neonicotinoide verantwortlich,  erklärte er. Er
habe  daher gemeinsam mit anderen Ländern zum Kommissionsentwurf für ein teilweises Verbot
des genannten Pestizids einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Darin sei man für ein Verbot mit
zeitlich  und räumlich begrenzten Ausnahmen eingetreten,  mit dem Ziel,  einen Interessensaus-
gleich  zu  schaffen,  nämlich  Bauern und  Bäuerinnen zu schützen  und  das Bienensterben zu
beenden.   Der  Minister  wies in diesem Zusammenhang darauf hin,  dass Österreichs Nachbar-
länder  im  Falle  eines  Verbots von Neonicotinoiden auf Gentechnologie zurückgreifen wollen,
was Österreich zu verhindern versuche.
Auch  der  Bienengipfel  von  letzter  Woche, an dem Bauern,  Imker und Wissenschaftler teilge-
nommen  haben,  sei  um diesen Interessensausgleich bemüht gewesen,  berichtete der Minister.
Als Ergebnis dieser Beratungen werde man nun den Vorschlag der EU- Kommission unterstützen
und  sich  für  ein  Verbot der Neonicotinoide aussprechen.   Zugleich werde man einen Forsch-
ungsauftrag  über  die vielfältigen Ursachen des Bienensterbens erteilen und diesbezüglich auch
in Kontakt mit der Kommission treten, da es sich dabei um ein weltweites Problem handle.
Der  Minister kündigte weiters die Ausweitung des Imkerprogramms an,  das finanzielle Unter-
stützung  und  Schulungen  beinhaltet,  sowie eine Biobienenförderung. Um den betroffenen
Bauern und Bäuerinnen Hilfestellung zu geben,  werde man auch saatgutwirtschaftliche Alter-
nativen erstellen und sie bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers beraten.   Auf dem Prog-
ramm stehen weitere Informationsprogramme, besonders an Schulen.
Den Vorwurf, er halte Informationen über den Einsatz der umstrittenen Pestizide absichtlich zu-
rück, konterte Berlakovich mit dem Hinweis auf die Amtsverschwiegenheit.   Nach Rücksprache
mit den Betroffenen gab er jedoch bekannt, dass 9,77 Tonnen der umstrittenen Neonicotinoide
im Jahr 2011 zum Einsatz gekommen sind.   In diesem Zusammenhang sprach sich Berlakovich
für eine Neuregelung des Umweltinformationsgesetzes aus und bekräftigte, dass er um weitest-
gehende Transparenz bemüht sei.
Was die Inserate betrifft, so informierte der Minister, dass in den Jahren von 2006 bis 2012 in
der  österreichischen  „Bauernzeitung“ Inserate in der Höhe von 501.758 € und im  „Blick ins
Land“ in der Höhe von 366.007 € geschalten worden seien.

Neubauer: Umweltressort vom Landwirtschaftsbereich trennen

Mit dieser Antwort gab sich Abgeordneter Werner NEUBAUER (F) nicht zufrieden und brachte
gleich am Beginn seiner Wortmeldung einen Entschließungsantrag zur Änderung des Bundes-
ministeriengesetzes ein, in dem die Trennung vom Umweltressort vom Landwirtschaftsbereich
verlangt wird. Vor Beginn der Debatte hatte die FPÖ auch einen Antrag vorgelegt, in dem sie
dem  Landwirtschaftsausschuss  zur Behandlung des  FPÖ-Entschließungsantrags zum Verbot
von Neonicotinoiden eine Frist bis 22. Mai 2013 setzen möchte.
Für  Neubauer ging es in der Sondersitzung um mehr als um das Bienensterben.   Zur Diskussion
stünden auch die Frage des Amtsgeheimnisses und des Lobbyismus, meinte er und forderte eine
Ressortführung,  frei  von Klientel- und Lobbyismuspolitik und von Freunderlwirtschaft.  Minister
Berlakovich  hat sich laut Neubauer jedoch durch Inkompetenz,  Freunderlwirtschaft und Steuer-
geldverschwendung ausgezeichnet und hänge am Gängelband der Lobbyisten. Er sei massiv am
Klimaschutz  und  an  der Umweltpolitik gescheitert,  so die weiteren Vorhaltungen des Redners,
der die Frage in den Raum stellte, wieso die SPÖ diesem Treiben fünf Jahre lang zugeschaut hat
und ob das Verhalten des Ministers mit dem Ehrencodex der ÖVP im Einklang steht.

Cap: Kein Verständnis für Verhalten von Berlakovich auf EU-Ebene

 
Als  Motor  des  Ökosystems  bezeichnete SPÖ-Klubobmann Josef CAP die Bienen und erklärte, ein
Drittel unserer Nahrung gäbe es ohne sie nicht.   Kein anderes Tier könne diese Leistung erbringen,
so  Cap,  der  mit  dem  Hinweis auf die Wertschöpfung der Bienen in der Höhe von 22 Mrd. € im
EU-Raum die Bedeutung von Bienen doppelt unterstrich. Cap warnte eindringlich vor dem Pestizid
Neonicotinoid,  zumal es sich dabei um ein  Nervengift handelt,  und hielt es für unverantwortlich,
wenn Chemiekonzerne versuchen, sich einzukaufen und Studien zu beeinflussen.
Auch  der SPÖ-Klubobmann verhehlte seine kritische Haltung gegenüber dem Minister nicht, des-
sen  Abstimmungsverhalten  in  den  EU-Gremien  ist  für  ihn  unerklärlich.   Die  Warnung  von
Berlakovich  vor  der  Gentechnik im Zusammenhang mit dem Verbot von Neonicotinoiden ist in
seinen  Augen  nicht  glaubwürdig,  zumal  über  zwei  Drittel  der  Bauern  und Bäuerinnen das
genannte  Gift  nicht  verwenden und niemand  den Minister hindere,  sich für ein europaweites
Verbot  von  Gentechnik  einzusetzen.   Als  Kern des Problems bezeichnete Cap den ÖVP-Abge-
ordneten Schultes und die niederösterreichischen Bauernfunktionäre. Den Bienengipfel begrüßte
jedoch Cap, das Umweltinformationsgesetz hielt er für ausreichend.

Kopf: Verlogene Diskussion


Zur  Verteidigung  des  Ministers trat ÖVP-Klubobmann Karlheinz KOPF ans Rednerpult.   Er be-
zeichnete die Debatte als eine „verlogene Diskussion“, eine Wortwahl für die er von Präsidentin
Barbara Prammer  einen Ordnungsruf  erhielt.   Für Kopf  besteht kein Zweifel daran,  dass die
Bienen  ein  wichtiges landwirtschaftliches Nutztier sind,  es bestehe daher die Verantwortung,
die  Nebenwirkungen  von  Pestiziden  mit Sorgfalt zu prüfen.   In dieser Debatte geht es Kopf
zufolge  jedoch  weniger  darum,  Nutzen  und  Risiken  abzuschätzen  sondern  vielmehr  um
politisches Kleingeld.   Es werde hier eine regelrechte „Hatz“ gegen Berlakovich betrieben, mit
böswilligen Unterstellungen, wetterte Kopf.
Wie  der  Minister zuvor,  wies Kopf darauf hin, dass viele Bäuerinnen und Bauern durch den
Maiswurzelbohrer existentiell bedroht seien und daher gebeiztes Saatgut verwendeten.  Auch
gingen  die  Meinungen  von  Expertinnen und Experten in Bezug auf die Auswirkungen von
Neonicotinoiden auf die Bienen weit auseinander, führte er ins Treffen, die Ursachen für das
Bienensterben  seien  vielfältig.   Der  Minister  habe  auf das Bienensterben reagiert und mit
einem  gesonderten  Programm  erreicht,  dass  es heute wieder rund 380.000 Bienenvölker
gibt, man also auf dem Stand des Jahres 2000 sei.
Berlakovich  habe  auch  das  Verbot des Pestizids nicht kategorisch abgelehnt,  sondern in
Brüssel  einen  Alternativvorschlag  vorgelegt,  bemerkte Kopf.   Die Kommission werde das
Pestizid nun für zwei Jahre verbieten. Damit stürze man viele kleine Bäuerinnen und Bauern
in  existentielle  Probleme,  denen  nun  bei  der Suche nach Alternativen geholfen werden
müsse, forderte er abschließend.

Glawischnig-Piesczek: Vorsorgeprinzip in den Vordergrund stellen

Es  gebe  tausende  LandwirtInnen,  die ohne Pestizide auskommen,  konterte daraufhin die
grüne Klubobfrau Eva GLAWISCHNIG-PIESCZEK ihrem Vorredner.  Die Antwort des Ministers
sei gespickt mit Halbwahrheiten, Unwahrheiten und verdrehten Tatsachen. Für den Vorwurf
der  verlogenen  Diskussion  seitens der ÖVP erhielt auch sie von der Nationalratspräsidentin
einen Ordnungsruf.
Der Minister habe sich in der ganzen Zeit auf die Seite der Falschen gestellt und sein Stimm-
verhalten in der EU erst dann geändert, als er dem Druck der Bevölkerung nicht mehr stand-
gehalten hat, hielt Glawischnig-Piesczek Berlakovich vor. Grundsätzlich seien die Bäuerinnen
und  Bauern  durch  eine verfehlte Agrarpolitik in eine verhängnisvolle Monopolkette hinein-
getrieben  worden.   Sie  kritisierte  Berlakovich  auch scharf wegen der ihrer Meinung nach
nicht vorhandenen Umweltpolitik. Seine Vorgangsweise sei derart empörend, dass man ihm
das Misstrauen aussprechen müsse. In diesem Sinne brachte sie auch den von der gesamten
Opposition unterstützten Misstrauensantrag ein.
Glawischnig-Piesczek  plädierte  dafür,  dass Vorsorgeprinzip in den Vordergrund zu stellen.
Ihrer Ansicht nach ist es falsch, mit einer Unzahl von Studien die Unschädlichkeit von Pesti-
ziden  zu beweisen,  als Prinzip müsste gelten,  Stoffe erst dann einzusetzen, wenn ihre Un-
schädlichkeit erwiesen ist.

Bucher: Minister seit drei Jahren säumig

Die Rücktrittsaufforderung an den Minister kam dezidiert auch von BZÖ-Klubobmann Josef
BUCHER. Berlakovich hätte drei Jahre Zeit gehabt, etwas gegen das Bienensterben zu unter-
nehmen, sagt er. Das BZÖ habe bereits im Mai 2010 in einem Antrag gefordert, den Einsatz
von Neonicotinoiden zu verbieten. Darüber hinaus warf Bucher Berlakovich vor, zwei Jahre
Informationen über die Studie „Melissa“ nicht herausgegeben zu haben. Er forderte ihn auf,
im Unterausschuss endlich seiner Informationspflicht nachzukommen.
 
Berlakovich  nehme  offensichtlich  seinen  Auftrag  als Umweltminister nicht ernst,  so der
weitere Vorwurf Buchers,  der den Minister auch vorhielt, nicht nur Mitglied der Bauernzeit-
ung zu sein,  sondern diese Zeitung auch gemeinsam mit den Chemiekonzernen zu füttern.

Lugar: Hauptproblem ist die Profitmaximierung in der

Landwirtschaft

Das  Grundproblem  in  der  ganzen  Diskussion  bestand  für  den  Klubobmann  des  Team
Stronach, Robert LUGAR, darin, dass man aus Gründen des Profits die negativen Umweltaus-
wirkungen  des Pestizideinsatzes,  der in der ganzen Nahrungsmittelkette nachweisbar ist, in
Kauf nehme.
Denn es sei klar, dass die Anwendung der Fruchtfolge eine Ausbreitung von Schädlingen wie
etwa  dem  Maiswurzelbohrer  verhindere,  die  Erträge  in  der  Landwirtschaft aber mindere.
Schuld  daran sei natürlich auch die EU , die eine industrielle Landwirtschaft fördere und z.B.
allein  in  Österreich  jährlich  20 Mio. €  nur für die Stilllegung von agrarischen Flächen, wo
tonnenweise  Chemikalien  ausgebracht  werden,  zur Verfügung stelle, führte Lugar aus.  Er
wolle  jedenfalls  lieber  gesunde  Lebensmittel,  die  etwas  teurer  sind,  als billige,  die den
Menschen  schaden  und  dem gesamten System noch mehr Kosten verursachen,  unterstrich
Lugar abschließend.

Pflanzenschutzmittel – Landwirtschaft – Umweltschutz: Eine

Gratwanderung

Der  Agrarsprecher  der Freiheitlichen, Harald JANNACH, verwehrte sich zunächst entschieden
gegen  eine  Pauschalverunglimpfung  von Bäuerinnen und Bauern,  die Pflanzenschutzmittel
einsetzen.  Bei  der Debatte gehe es ausschließlich um die Verwendung von Neonicotinoiden,
also um Beizmittel für Saatgut, betonte der Redner. Bundesminister Berlakovich warf Jannach
vor,  dass  er  erst  aufgrund  des  öffentlichen Drucks die genauen Zahlen bezüglich des Ein-
satzes von Neonicotinoiden in Österreich bekannt gegeben habe.
 
Einen schweren Interessenskonflikt ortete er auch in Bezug auf die Durchführung der Melissa-
Studie,  zumal  sich genau jene Agrochemiekonzerne,  die die angesprochenen Beizmittel her-
stellen,  finanziell  daran  beteiligt haben.   Im Stich gelassen worden seien aber auch wieder
einmal  die heimischen LandwirtInnen, beklagte Jannach,  da seit längerem klar sei, dass die
Neonicotinoide auf EU-Ebene verboten werden.   In einem Antrag seiner Fraktion forderte er
u.a. noch die bundesweite Vereinheitlichung der Sachkundenachweise für die Bauernschaft
bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.

Weitere Wortmeldungen

 
Nach Ansicht von Abgeordneter Rosemarie SCHÖNPASS (S) sollte das Thema Bienenschutz
vielmehr  unter  der  Perspektive des Ertragsschutzes für Bäuerinnen und Bauern betrachtet
werden.  Der Ertrag vieler Obstund Gemüsesorten, auch von Futterpflanzen, hänge nämlich
von der Bestäubung durch die Bienen ab.   Wie eine Welt ohne Bienen aussieht, könne be-
reits in Teilen von China beobachtet werden, zeigte die Mandatarin auf.
 
Ein ungezügelter Einsatz von Giften habe dort nämlich dazu geführt, dass mittlerweile tau-
sende Wanderarbeiter eingesetzt werden müssen, um die Blüten der Obstbäume händisch
zu bestäuben.   Es sei daher absolut notwendig, dass der Beschluss der EU betreffend ein
Verbot  der  Neonicotinoide sofort umgesetzt wird, forderte Schönpass.   Darüber hinaus
müsse geprüft werden, welche zusätzlichen Maßnahmen noch notwendig sind.
Abgeordneter Jakob AUER (V) warf der Opposition vor,  die Sondersitzung nicht aus sach-
lichen  Gründen,  sondern  wegen  der bevorstehenden  Nationalratswahlen  beantragt  zu
haben.   Dies sei sehr schade,  meinte der Redner,  weil damit weder den Bienen noch der
Umwelt  geholfen werde.   Außerdem könne doch wohl niemand glauben, dass es gerade
den Bäuerinnen und Bauern, die mit und von der Natur leben, egal sei, was in den Lebens-
mitteln enthalten ist.
 
Die KonsumentInnen können sicher sein, dass die LandwirtInnen nur dann Pflanzenschutz-
mittel  einsetzen,  wenn es unbedingt notwendig ist, war Auer überzeugt.   Interessant sei
zudem die Tatsache, dass auch in Deutschland,  wo die Neonicotinoide schon seit einigen
Jahren verboten sind, im Jahr 2012 ein Anstieg beim Bienensterben verzeichnet wurde.
Weiters  gab  Auer  zu  bedenken,  dass die Fruchtfolge von großen Bauernbetrieben viel
leichter  eingehalten  werden  kann  als  von  LandwirtInnen  mit  kleineren Flächen, die
Pestizidverbot viel härter treffen würde.
Minister Berlakovich habe auf der gesamten umweltpolitischen Linie versagt und Österreich
in Europa lächerlich gemacht, konstatierte einleitend Abgeordneter Wolfgang PIRKLHUBER
(G).   Außerdem  warf er dem Landwirtschaftsminister vor,  zum wiederholten Male die Un-
wahrheit gesagt zu haben.  In der EFSA-Studie sei nämlich ganz klar festgehalten, dass die
Verwendung von Neonicotinoiden nur bei Nutzpflanzen akzeptabel sei, die für Honigbienen
uninteressant ist.
Die Grünen hätten immer gesagt, dass das Bienensterben verschiedenen Ursachen hat, erinn-
erte  Pirklhuber, aber eine davon sei unbestritten der Einsatz dieser Beizmittel. Massive Kritik
übte  der  Redner  auch  an der Informationspolitik des Ministers,  der sich hinter dem Amts-
geheimnis  verschanze, widerspreche aber auch dem EU-Recht,  da es  seit  Dezember 2012
erforderlich  sei,  die  Liste  sämtlicher  Wirkstoffe,  die  in  Österreich  in  Verkehr gebracht
wurden,  der  Kommission zu melden.   In einem Entschließungsantrag forderte er eine Ent-
schädigung  für  betroffene  ImkerInnen  sowie die Unterstützung von jenen LandwirtInnen,
die auf alternative Methoden zur Reduktion von Schädlingsmitteln umsteigen.
Abgeordneter Gerhard HUBER (B)  bezeichnete Berlakovich als „Chemieminister“,  da er die
seit Jahren vorliegenden Studien von anerkannten Professoren zu den Ursachen des Bienen-
sterbens ignoriere und nur die Interessen der Konzerne vertrete. Es sei ein Faktum, dass die
Neonicotinoide , die gefährliche Nervengifte sind und 7.000 Mal stärker als DDT wirken, in
den Nahrungskreislauf kommen.   Bereits seit 2008 fordere seine Fraktion ein Umdenken in
dieser Frage sowie eine gänzlich neue Agrarpolitik, aber noch immer sei nichts passiert.
 
Wenn  man  sich als Feinkostladen in Europa positionieren will,  dann müsse garantiert wer-
den, dass gesunde Lebensmittel produziert werden können, unterstrich Huber. Dies sei auch
eine  große Chance  für  die LandwirtInnen und eine Antwort auf das so genannten Bauern-
sterben; ein positives Beispiel dafür sei etwa die Entwicklung in Südtirol.
Auch Abgeordneter Erich TADLER (T) forderte den Rücktritt des Umweltministers, der offen-
bar beratungsresistent sei. Trotz der zahlreichen Studien und wissenschaftlichen Beweise in
der  Frage  der  Neonicotinoide  habe  er ein unerklärliches Verhalten in Brüssel an den Tag
gelegt und erst unter großem medialen Druck seine Meinung geändert.  Seine Fraktion trete
jedenfalls  dafür  ein,  alle  Pestizide  zum  Schutz  der  Bienen  verboten  werden.  Wichtig
wäre  nach  Ansicht  von Tadler  aber  auch eine Aufteilung des Ministeriums in ein Umwelt-
und in ein Landwirtschaftsressort; dies würde zu mehr Transparenz und weniger Kompetenz-
dschungel führen.

Kritik am Amtsgeheimnis

Die  österreichische  Landwirtschaft  sei  sicherlich in vielen Bereichen ein Vorreiter,  urteilte
Abgeordneter  Maximilian LINDER (F),  dies  reiche von der hohen Anzahl an Biobauern und
Biobäuerinnen  bis  hin  zum  Schutz seltener Nutztierrassen.   Dieses positive Image sei nun
leider  aufgrund des schwer nachvollziehbaren Kurses von  Berlakovich in der Frage der Neo-
nicotinoide in Gefahr gebracht worden. Linder bedauerte, dass nicht viel früher reagiert und
den  Bauern  und  Bäuerinnen nicht rechtzeitig beim Umstieg geholfen wurde.  Völlig unver-
ständlich  ist für ihn auch,  wie eine so wichtige Studie wie zum Bienensterben von Chemie-
konzernen mitfinanziert werden kann.
Kritische Töne kamen auch von SPÖ-Abgeordnetem Hannes WENINGER (S).  Für ihn bleibt
es unbestritten, dass die Biene ein wichtiges landwirtschaftliches Nutztier ist.  Die Tatsache,
dass  in  Österreich Pflanzengifte verwendet werden,  die die Bienenvölker zum Aussterben
bringen,  habe  das  Fass  nun zum Überlaufen gebracht.   Die Menschen seien nicht mehr
bereit, alles hinzunehmen, so der Redner.
 
Die  Frage,  die  sich nun stelle,  sei, ob man auf der Seite jener steht,  die die Landschaft
pflegen,  biologisch  anbauen  und  gegen die Monokulturen sind oder ob man diejenigen
gutheißt, die möglichst viel produzieren wollen, ohne dass die Bäuerinnen und Bauern ein
höheres  Einkommen  haben  oder die KonsumentInnen ein besseres Produkt in der Hand
halten.   Seine  Fraktion stehe auf der Seite des ökologischen Kreislaufes,  der Konsument-
Innen und auf der Seite jener LandwirtInnen, die bereit sind, den richtigen Weg zu gehen.
Bezüglich  des Themas Amtsgeheimnis warf Weninger ein,  gehe es nach der SPÖ, könne
das  Gesetz  dahingehend  geändert  werden,  dass  alle  öffentlichen  Informationen den
BürgerInnen zur Verfügung stehen sollen.
Seit  2006  steigt  in Österreich die Zahl der Imker und Imkerinnen,  auch die Anzahl der
Bienen  ist  um  60.000 angestiegen.   Mit diesem Argument trat Abgeordneter Hermann
SCHULTES (V)  den  kritischen  Reden  in der Debatte entgegen.   Dies resultiere aus der
Umsetzung  eines  ordentlichen  Bienenprogramms  von Bundesminister Berlakovich, das
den ImkerInnen auch dabei helfe, die Ursachen ihrer Probleme zu erforschen, zeigte sich
Schultes überzeugt.
 
Seiner  Meinung  sei  für  die Bienen-Thematik Gesundheitsminister Alois Stöger zuständig,
da  dieser für etwaige Bereiche wie die Tierhaltung oder die Tiergesundheit verantwortlich
zeichne.  Aus der laufenden Debatte um die Giftstoffe habe man eine Polit-Show gemacht,
die den Menschen Angst gemacht habe, meinte Schultes. Wenn „der Tisch immer gedeckt
sein soll“  und  anständige  Ernten  zustande bringen soll,  die von den Lebensmittelunter-
nehmen  auch  gefordert werden,  müsse man auch weiterhin auf Schutzmittel der letzten
Generationen zurückgreifen,  warf der Mandatar ein. Es sei fahrlässig und verantwortungs-
los, diese Wirkstoffe von heute auf morgen ohne Alternativen zu verbieten.
Albert STEINHAUSER (G) ging auf die Gründe des Misstrauensantrags gegenüber Bundes-
minister Berlakovich ein.   Denn der Minister habe sich für Neonicotinoide und gegen die
Bienen,  für die Lobbyisten  und gegen die BürgerInnen sowie für die Geheimniskrämerei
und  gegen  die Transparenz entschieden.   Als weiteren Punkt für eine Begründung des
Misstrauensantrags nannte Steinhauser den „ausdrücklichen Rechtsbruch“, den der Minis-
ter bei der Verweigerung der Auskunft über die Anzahl der Pestizide begangen habe.
 
Das  Amtsgeheimnis sei an sich ein Problem , in diesem besonderen Fall sei es jedoch ab-
surd,  stellte  der Redner in diesem Zusammenhang klar.   Bundesminister Berlakovich sei
aus diesem Grund ein lebendes Mahnmal, das für die Abschaffung des Amtsgeheimnisses
in  Österreich  spricht, so Steinhauser.   Es diene lediglich dazu,  Korruption und die Ver-
schwendung von Steuergeld zu decken,  betonte Steinhauser und brachte im Namen der
Grünen  einen  diesbezüglichen  Entschließungsantrag  ein,  in dem dessen Abschaffung
gefordert wird.

Weitere Kritik an der Politik von Minister Berlakovich

„Die Menschen wollen kein Gift auf den Feldern, das weiß auch schon jedes kleines Kind“,
mit  diesen Worten eröffnete Abgeordneter Rainer WIDMANN (B)  seinen Debattenbeitrag
und  stellte  fest,  es  sei  bereits  seit Jahren durch entsprechende Studien evident,  dass
Neonicotinoide giftig sind und sich negativ auf den Menschen auswirken.
 
Er  verwies  in  diesem  Zusammenhang auf entsprechende Anfragen des BZÖ zu diesem
Thema hin.   Bundesminister Berlakovich sei nicht nur aus diesem Grund,  sondern unter
anderem  auch  wegen  Versagen  in Angelegenheiten der Atompolitik oder umstrittener
Inserate  rücktrittsreif,  meinte  Widmann.   Abschließend forderte der Redner im Namen
seiner  Fraktion  ein Verbot  der Neonicotinoide auch für das Wintergetreide,  entsprech-
ende  Informations- und Fördermaßnahmen  für die Bäuerinnen und Bauern,  ein umfas-
sendes  Umweltinformationsgesetz  und  die  Trennung  vom Landwirtschafts- und Um-
weltministerium.
Abgeordneter Christoph HAGEN (T) stellte klar,  dass das Bienensterben ein bereits lange
bekanntes Problem sei. Die Regierung habe bis heute jedoch nicht gehandelt, was vielen
Bienen  das  Leben  gekostet  habe, zeigte  sich  Hagen  überzeugt.   In seinem weiteren
Debattenbeitrag ging der Mandatar auf einen Zeitungsartikel zum Thema  „Kritik an Orts-
gruppenleiter im Team Stronach“ ein.
Abgeordneter Josef RIEMER (F) warf ein, es gehe nicht nur um die wirtschaftliche Leist-
ung  der  Bienen  oder die Neonicotinoide allein,  sondern auch um die Politik,  die die
Bäuerinnen und Bauern in diese „Einbahngasse“ bringe.  So wie bei der Pflanzenschutz-
verordnung werde man auch hier wieder versagen, meinte Riemer.
Abgeordneter Kurt GASSNER (S) stellte klar, dass die Verantwortlichkeit um das Verbot
von  Neonicotinoiden  keineswegs  im Verantwortungsbereich von Gesundheitsminister
Stöger  liege.   Auf  den  Misstrauensantrag  gegenüber Bundesminister Berlakovich ein-
gehend,  meinte Gaßner in Richtung Opposition,  dass es sinnvoller wäre,  den Minister
aufzufordern,  die  begangenen  Fehler  nun wieder gut zu machen und die Ablehnung
zum Pestizide-Verbot in Europa wieder zurückzunehmen.  Er plädierte in diesem Zusam-
menhang dafür, dass man im Unterausschuss gemeinsam zu einem ordentlichen Antrag
kommt,  denn  hier  handle  es  sich nicht um eine koalitionäre Angelegenheit,  meinte
Gaßner.  Aus diesem Grund brachte der Redner einen Vier-Parteien- Antrag zum Schutz
der Bienen ein.
Auch  Abgeordneter Franz WINDISCH (V) zeigte sich überzeugt,  dass Bienen ein essen-
tieller Teil des Ökosystems und unverzichtbar für die heimische Landwirtschaft sind. Der
Medienhype um dieses Thema sei nicht zu überbieten, stellte der Redner klar, wobei der
Preis dafür sei, dass die Sachdebatte verloren gegangen sei. Hardfacts, wie zum Beispiel,
dass   Bienensterben  auch  in Ländern vorkommt,  wo der Einsatz von Neonicotinoiden
verboten ist, habe man ausgeblendet, denn die Ursache für Bienensterben sei multifunk-
tionell.   Der  Mandatar  betonte  abschließend,  dass es für die Bäuerinnen und Bauern
vorwiegend um ihre Existenz und nicht um Gewinnmaximierung gehe.
Wolfgang SPADIUT (B) stellte entgegen den Ausführungen seiner Vorredner klar,  dass
ein  landwirtschaftliches  Nutztier  ein  Rind  oder ein Schwein, aber auf keinen Fall die
Biene ist. Sie sei aber ein nützliches und unverzichtbares Tier für die Landwirtschaft. Es
sei  auch nicht angebracht,  Gesundheitsminister Stöger nun den  „schwarzen Peter“ zu-
zuschieben,  denn  diese  Thematik falle nicht unter dessen Verantwortungsbereich Neo-
nicotinoide  seien zwar nicht der einzige Grund am Bienensterben, meinte Spadiut,  man
müsse aber alles dafür tun, um eine weitere Dezimierung zu vermeiden. „Jede Biene, die
durch  unsere Nachlässigkeit stirbt,  ist eine Biene zu viel“  betonte Spadiut und brachte
einen  Entschließungsantrag  hinsichtlich  eines  sofortigen  Verbots von Neonicotinoid-
Insektiziden ein.

Befristetes EU-Verbot von Neonicotinoiden wird kommen

Bundesminister  Nikolaus BERLAKOVICH  versicherte eingangs seiner Wortmeldung, dass
sich Österreich dem Verschlag der Europäischen Kommission anschließen werde.   Es sei
zu  erwarten,  dass dieser von der Kommission in den nächsten Wochen auch präsentiert
wird,  wobei  es  gelte,  diese  Verordnung  dann auch umzusetzen, so der Minister. Viel
wichtiger sei jedoch in Folge, das von den Vorrednern bereits angesprochene Programm,
wie das Ausbildungsprogramm für ImkerInnen, aufzustellen.   Der Bundesminister berich-
tete außerdem, dass das Bienenprogramm auch weiterhin ausgebaut und der Ankauf von
Investitionen  oder  neuen   Haltungsformen unterstützt  werde.   Als  wichtig  erachtete
Berlakovich  in  diesem  Zusammenhang auch die Bio- Bienenförderung sowie Unterstütz-
ungsmaßnahmen für die Bäuerinnen und Bauern bei der Umstellung.
Als letzte Rednerin in der Debatte stellte Abgeordnete Christiane BRUNNER (G) klar, dass
viele  der  österreichischen  Bäuerinnen und Bauern einen sehr positiven Beitrag zur Ent-
wicklung im Land leisteten und äußerte in diesem Zusammenhang Kritik an der ÖVP.
 
Brunner erinnerte auch daran, dass Österreich die Möglichkeit habe, unabhängig von der
EU ein nationales  Verbot von Neonicotinoiden zu beschließen,  denn es sei die Aufgabe
der Politik, Entscheidungen auf nationaler Ebene zu fällen. Im nachfolgenden Ausschuss
habe  man  die  Gelegenheit,  den  ÖsterreicherInnen  zu signalisieren,  ob man für oder
gegen Bienenschutz sei, so Brunner.
 
In Richtung Bundesminister Nikolaus Berlakovich meinte die Rednerin, Österreich könne
sich nicht mehr an die EU-Verordnung anschließen,  sondern man habe sie umzusetzen.
Nicht  nur wegen der gegenteiligen Positionierung des Umweltministers in Europa ford-
erten  die  Grünen  Berlakovich  zum  Rücktritt auf,  auch im Bereich des Klimaschutzes
ortete die Grüne Fraktion Untätigkeit. „Dieses Regierung ist, was Umwelt betrifft, völlig
falsch aufgestellt“, schloss Brunner.

Abstimmungen

Der Misstrauensantrag der Opposition wurde nach einer namentlichen Abstimmung mit
61 pro- und 96  contra-Stimmen mehrheitlich abgelehnt.   In weiterer Folge wurde der
Antrag  der  FPÖ  hinsichtlich  der  Trennung der Vollzugsbereiche Landwirtschaft und
Umwelt im Bundesministeriengesetz –  ebenfalls nach einer namentlichen Abstimmung –
mit 63 zu 98 Stimmen mehrheitlich abgelehnt.
Keine  Mehrheit  fanden  auch die Entschließungsanträge der Grünen betreffend bienen-
gefährliche  Neonicotinoide  sowie betreffend Abschaffung des Amtsgeheimnisses.  Der
Entschließungsantrag der BZÖ hinsichtlich einem sofortigem Verbot von Neonicotinoid-
Insektiziden wurde abgelehnt.
Der  Vier-Parteien – Entschließungsantrag  betreffend  Schutz  der  Bienen  in Österreich
wurde  hingegen  einstimmig  angenommen.   Keine Mehrheit fand schließlich der Frist-
setzungsantrag der FPÖ, dem Landwirtschaftsausschuss zur Vorbehandlung des Antrags
hinsichtlich  eines  Verbots  von  mit  Neonikotinen gebeiztem Maissaatgut eine Frist bis
zum 22. Mai 2013 zu setzen. (Quelle: APA/OTS)
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2013-05-15