Polemik statt Wissen
Wie wenig Ahnung er von Politik hat, bewies der JG Wien Vorsitzende Wilfried Zankl mitseiner gestrigen Aussage. Er meinte doch tatsächlich, dass eine Rot-Grüne Regierungs- koalition in Wien, eine längst überfällige Antwort auf die unsägliche Schwarz-Blaue Bundes- regierung der Jahre 2000 bis 2006 wäre, in der das Bildungssystem kaputt gespart wurde, in der Lehrlinge arbeitsrechtliche Verschlechterungen hinnehmen mussten, und in der es den größten Sozialabbau der Zweiten Republik gab.
Da verwechselt der gute Herr Zankl, Äpfel mit Birnen. Die von ihm angesprochene Schwarz-
Blaue Bundesregierung von 2000-2006, hat mit einer etwaigen Rot-Grünen Wiener Stadtre-
Abgesehen davon, dass das politische Aufgabengebiet völlig anders gelagert ist, ist die ehe-
malige Haider-FPÖ mit der heutigen Strache-FPÖ in keinster Weise mehr zu vergleichen. Um die Worte des seligen Bruno Kreisky zu gebrauchen: „Lernen Sie Geschichte, Herr Zankl“.Abgesehen davon sollte sich der Vorsitzende der JG Wien in Erinnerung rufen, dass die von
ihm angeprangerten Zustände von 2000 bis 2006, auch in den Rot-Schwarzen Bundesregier- ungen unter Gusenbauer und Faymann munter fortgesetzt wurden.Schüssel der Polit-Terminator
Dem Politprofi Wolfgang Schüssel gelang es nicht nur die Haider-FPÖ zu zerstören, sondernauch die SPÖ zu unterbuttern. Vor lauter Machtgeilheit den Bundeskanzler zu stellen, über-
liessen die Roten, dem kleineren Koalitionspartner die wichtigsten Ressorts einer Regierung, nämlich das Finanz- und das Innenministerium.
Die einzige Parallele die zwischen Bundes- und Wiener Landesregierung gezogen werden
darf ist jene, dass die SPÖ aus den fatalen Fehlern ihrer Verhandlungstaktik gelernt habendürfte. Vermutlich haben es die Verantwortlichen in der SPÖ satt, sich ständig von der ÖVP über den Tisch ziehen zu lassen und suchen ihr Heil in einer Koalition mit einem noch polit- isch unerfahrenen Partner.
Berechtigte Hoffnungen
Bei den internen Streitereien und dem bedingungslosen Streben nach Regierungsbeteilig-
ung innerhalb der Grünen, darf sich die SPÖ ausrechnen, mit ihrem etwaigen kleinen Koa-
litionspartner leichtes Spiel zu haben.
Zwar verfügen die Roten nicht über einen politischen Strategen wie Wolfgang Schüssel, um
die Grünen in ihre Bestandteile zu zerlegen, können aber mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es unter diesen eine interne Schlacht um politische Posten geben wird.Möglicherweise werden Vassilakou und ihre Mitstreiter derart mit sich selbst beschäftigt sein,
sodass die Rathaus-SPÖ völlig unbemerkt in aller Ruhe so weiter machen kann wie bisher. Die Rechnung dieses politischen Experiments werden die Wähler bei der nächsten Wahl mit Sicherheit präsentieren.Wer hätte Vorteile von Rot-Grün?
Für einige Personen hätte eine Rot-Grüne Wiener Stadtregierung sicherlich mehr Vor- alsNachteile. Würde ein Peko Baxant den Posten eines Stadtrats erhalten, könnten Sexual- triebtäter vermutlich in Zukunft völlig straffrei fremde Mütter zum unfreiwilligen Geschlechts-
verkehr auffordern.
Auch ein kleines Fest vor der amerikanischen Botschaft, jeweils am 11.September, dürfte
keinerlei negative Folgen nach sich ziehen. Denn beide Tatsachen werden von Baxant
Ein Stadtrat Omar al Rawi würde Judenhasser und Antisemiten wieder etwas mehr Spiel-
raum geben. Diesen könnten dann wieder jüdische Mitbürger(innen) beschimpfen und über den Staat Israel herziehen, denn die Art die Omar Al Rawi an den Tag legt lässt da- rauf schliessen, dass er sicher nichts dagegen hätte.Aber auch Drogensüchtige würden aus einer Rot-Grünen Wiener Stadtregierung ihren
Nutzen ziehen. Ein wenig Konzessionen müsste die SPÖ schon an die Grünen machen. Da diese ganz unverblümt für die Freigabe von Marihuana eintreten, wäre ja sicher nichts dabei in den öffentlichen Parkanlagen unter dem Motto „Mehr Grün für Wien“, Hanfstau- den zu pflanzen.*****
2010-10-23