Dr. phil. Rambo


Philosophische Gespräche vor jedem Einsatz?

Die  wohl  skurrilste  Meldung  des  Tages  erschien heute auf  „orf.at“.   Der Generalstab des
Bundesheeres kaufte sich um sage und schreibe 500.000,- Euro einen Doktor-Lehrgang an
der Universität Wien.
 
Screen: orf.at
Jedes dritte Jahr wird an der Landesverteidigungsakademie ein Generalstabslehrgang ausge-
bildet.   Die  Absolventen  sollen die Möglichkeit erhalten, an der Uni-Wien einen Doktor-Titel
zu  erwerben.   Damit  sich  die  Damen  und Herren Offiziere aber nicht überanstrengen und
auch nicht zu sehr überfordert werden, begnügt man sich mit eine „ Doctor of Philosophy“.
 
Für  nicht  Eingeweihte:   In  Philosophie  promovieren  meist  jene Studierende, denen jede
andere  Studienrichtung  zu schwer ist,  aber der Herr Papa um jeden (eigenen) Preis einen
Akademiker  in  der  Familie haben will.   Der Unterschied liegt nur darin, dass der entbehr-
liche Doktor-Titel für Offiziere vom Steuerzahler bezahlt wird.
Aber wofür benötigt das Bundesheer promovierte Philosophen?  Finden jetzt gar vor jedem
Manöver  oder  Hilfseinsatz  im Ausland philosophische Gespräche statt?   Mitnichten,  man
will  beim  Bundesheer  einen Anschluss an die akademische Welt und Expertisen erhalten.
Und dies mit einem Doktortitel in Philosophie?! Die akademische Welt wird sich vermutlich
schief lachen und einen steifen Hals vor lauter Kopfschütteln bekommen.
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2013-06-22