Zwangsbeglückung mit primitiven Schwachsinn
Nachfolgendes Plakat haben wir diese Woche auf einem E-Verteilerkasten im 15. WienerGemeindebezirk endeckt.


Fotos: (c)erstaunlich.at
An und für sich wäre die illegale Plakatierung nichts besonderes, wenn das Plakat nicht
einen absolut primitiven und schwachsinnigen Text enthalten würde. Sicherheitshalber wurde dieses Pamphlet mit Kleister am E-Verteilerkasten angepickt. Auf ein Tixoband wurde offenbar verzichtet um zu verhindern, dass es der nächstbeste Passant gerechtfert- igterweise herunterreisst und in den Müll wirft.
Foto: (c)erstaunlich.at
Der Originaltext des Plakats
Wien ist anders und Vielfalt sei so wichtig? Wir scheißen auf Vielfalt! Uns können transna-
tionale Banker und Chefs genauso gestohlen bleiben wie die hiesigen. Mit diesen Terror-
isten, wird nicht verhandelt. Auch nicht mit den Millionären und ArbeiterInnen-Verrätern
der FPÖ. Hate, Love & Money gehen über Grenzen, warum nich t wir und ihr? Klar ist
doch, egal ob aus Kabul, Mostar oder vom anderen Ufer: Wer hier ist, ist von hier – und
rüber wollen wir auch. Verhandlungen gibt’ s erst danach. Wir leben in SimmeRingmy
Bell und im X., the Favourite, auf der Mazzes-Insel und im Neubau. Hier lernt man
noch immer in der Schule die Legende, dass die Österreich-Fahne von Leopold V.stammt.
Beim dritten christlichen Kreuzzug schlachtete er so viele Moslems,dass seine weiße Kutte
ganz rot vom Moslemblut war. Als er den Gürtel abnahm, entdeckte er einen Streifen sau-
beres Weiss. Hear YU GO, und die Österreich-Fahne war geboren. Fuck that! Das ist
nicht Österreich, das ist Scheisse. Auf so ’ne Story und so ’ne Fahne kann man nur pissen.
Das subventionierte WUK
Wie schön dass die Initiatoren dieses „was immer es auch darstellen soll“ auf die Vielfalt
in Wien scheißen. Banker und Chefs werden als Terroristen bezeichnet. Irgendwie scheint
bei dieser erstaunlichen Truppe in Vergessenheit geraten zu sein, dass das Werkstätten-
und Kulturhaus (WUK) mit öffentlichen Geldern subventioniert wird. Und ein nicht unerheb-
licher Teil dieses Geldes kommt nun mal direkt oder indirekt von diesen Bankern und
Chefs.
Etwas bedenklicher wird es wenn die Initiatoren dieser geschmacklosen Plakataktion
publizieren, dass man auf die österreichische Fahne nur pissen könne. Darin sehen wir weder Kunst noch konstruktive Kritik, sondern den Strafbestand des § 248 StGB.Auf Grund des Titels „HAMAM statt DAHAM“, dem Outfit der am Plakat abgebildeten Perso-
nen, sowie die Namen von Kommentatoren wie Dejan, Ünal und Gökhan schliessen wir,
Das wirft natürlich die Frage auf warum gerade dieser Personenkreis auf die Vielfalt in
Wien scheißt (wie sie selbst angeben). Auch finden wir es erstaunlich, dass mit Steuergeld der österreichischen Steuerzahler(innen) Personen subventioniert werden, die auf die öster- reichische Fahne nur pissen können.*****
2011-07-10