Löwinger Bühne

 

Protest beim Seniorenbund

Helle Aufregung beim östereichischen Seniorenbund, bezüglich eines im ORF
ausgestrahlten Werbevideo der Fensterfirma „Rekord“.
Man sei es schon gewohnt, dass Senioren als Personen, die auf einer Parkbank
sitzen und dabei Tauben füttern, hingestellt werden.
Dabei wird dies von den Medien unterstützt, die gerne und oft ein völlig falsches Bild
der Senioren zeichnen.
Dieses Video aber sprenge alle negativen Rekorde, meint Frau Magister Gertrude
Aubauer, Senioren-Abgeordnete der ÖVP, in einer heutigen Presseaussendung.
„Wir Senioren haben jedenfalls genug! So lassen wir nicht mehr mit uns umgehen!“,
so Aubauer wörtlich.

Werberat reagiert

Der Österreichische Werberat wurde eingeschaltet und beanstandete den TV-Spot
wie folgt:
  
Ethik und Moral: „Alte“ Frauen werden aufgrund der Aussage gegenüber „Jüngeren“
Frauen herabgesetzt.
Frauen werden hier einerseits mit fast nacktem Frauenkörper dargestellt, ohne dass es
einen Bezug zum Produkt gibt. Außerdem wird mit der Wortfolge „Schließlich wollen
Sie ihr Geld für die wirklich wichtigen Dinge im Leben verwenden, oder?“die Würde
der Frau verletzt und als käuflich dargestellt.

Der Horrorstreifen

Wir sind natürlich neugierig geworden und haben uns auf die Suche nach diesem
„Horrorstreifen“ begeben.
Im Internet unter http://www.youtube.com/watch?v=Ol57uh1kTy8 sind wir dann fündig
geworden.

Nachdem wir uns den 46-Sekunden Spot mehrmals angesehen hatten, konnten wir
weder diskriminierende oder sexystische Sequenzen feststellen. Das Video könnte einer
Szene aus der „Löwinger Bühne“ entstammen.

Werbung wie hundert andere

Mag sein das die Handlung mit dem Produkt anfänglich nicht im direkten Zusammenhang
steht, aber das ist in der Werbung oft beabsichtigt um die Aufmerksamkeit der Zuseher zu
erhöhen.
  
Da müßte man sich aber bei jedem Werbespot über ein  „pink Power“ Putzmittel aufregen,
wo die Flecken schon beim öffnen der Flasche verschwinden.
Werbung nimmt eben nicht immer direkt oder sofort Bezug zum beworbenen Produkt und
das wissen die Konsumenten auch. Aber dafür gibt es ja den Werberat, der auch seine
Existenz rechtfertigen muss und dann seinen „Senf“ dazu abgibt.

Frau Mag. Aubauer unterbeschäftigt ?

Wesentlich erstaunlicher ist für uns die Person der Frau Magister Gertrude Aubauer, ihres
Zeichens Senioren-Abgeordnete der ÖVP. Hat die Dame wirklich keine anderen Aufgaben
als sich mit einem derartigen „Nonsens“ zu beschäftigen ?
Da gibt es zum Beispiel die Mindestrenter, die nicht wissen wie sie Miete, Heizung und
Lebensmittel gleichzeitig bezahlen können. Wir könnten hier noch etliche Beispiele, wie
Zustände in Altersheimen odgl. mehr aufzählen.
Solche Fälle sollte sich Frau Mag. Aubauer ansehen und etwas dagegen unternehmen und
nicht bei einem „Löwinger Bühne“ ähnlichen Werbespot die besorgte Politikerin spielen.

Stauni
2009-03-28
(Bitte beachten Sie den Einsendeschluss (31.03.2009)  unseres prämierten Ideenwett-
bewerbes im Beitrag  „Die Rathausfrau“  vom 21.03.2009)