MKÖ suchte Gespräch mit Konditor Klaschka
Eine Woche nachdem das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) öffentlich gemacht hatte,dass in der Konditorei von Manfred Klaschka Fotos von Torten mit verbotener NS-Symbolik
zur Ansicht allgemein zugänglich aufliegen, hat der Vorsitzende des MKÖ, Willi Mernyi, nun Kontakt mit Klaschka aufgenommen.
„Ich habe ihn angerufen, weil ich durch Medienberichte den Eindruck gewonnen habe, dass
er zwar etwas getan hat, was falsch war, aber dass es ihm leid tut“, erklärte Mernyi. „Ich den-
Debatte sensibilisierte Menschen
Die Auffassung des Vorsitzenden des MKÖ wird auch durch den Konditor Klaschka bestätigt.„Ich habe mir nichts dabei gedacht und es waren nicht mehr als die drei Torten. Es tut mir leid, dass es passiert ist. Es ist auch gut und richtig, dass die Erinnerung an diese Zeit wach gehalten wird“, meint der Zuckerbäcker.
Die zahlreichen Reaktionen haben gezeigt, dass die Debatte einerseits viele Menschen
sensibilisiert hat, dass sich andererseits aber etliche der Dimension der Verbrechen des NS- Regimes gar nicht bewusst sind.Wer bestellt so eine Torte?
Dem Mauthausen Komitee geht es daher nicht darum, Konditor Klaschka nach dessen Ent-schuldigung an den Pranger zu stellen, sondern darauf hinzuweisen, welche Verbrechen
unter dem Symbol des Hakenkreuzes begangen wurden.
Zudem muss die Frage gestellt werden, wer so eine Torte in Auftrag gibt. Willi Mernyi: „Da
es sich in dem einen Fall ganz offensichtlich um eine Tauftorte handelt, stellt sich die Frage, in welcher Familie dieses Kind aufwächst.“Fotocredit: Mauthausen Komitee Österreich
Links: Manfred Klaschka, rechts im Bild Willi Mernyi
Es tut mir leid und ich bin kein Nazi
Nach dem Gespräch übergab das Mauthausen Komitee dem Konditor das Standardwerk über
das ehemaligen KZ Mauthausen. Mernyi: „Herrn Klaschka war die Dimension seines Handelns
offensichtlich nicht klar. “ Der Zuckerbäcker seinerseits hatte eine Osterpinze mit Symbolen ausdem christlichen und jüdischen Glauben vorbereitet. „Ich sehe ein, dass es ein Fehler war.
Jeder, der mich kennt, weiß, was ich für ein Mensch bin. Ich bin kein Nazi“, beteuerte Klaschka.
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2011-04-15