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Nur bei Otto Normalautofahrer abkassieren wollen
Die ASFINAG begrüßt die Einführung der Rettungsgasse. Die Rettungsgasse ist auf den österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen rasch und mit geringem wirtschaftlichem Aufwand umsetzbar. Die rasche Unfallbetreuung durch die Einsatzorganisationen hilft nicht nur Unfallfolgen zu mildern und trägt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei, die Aufräum- arbeiten können rascher beginnen und der Verkehr kann wieder schneller fließen. Einsatzkräfte sind schneller und sicherer am Unfallort und dadurch entsteht ein Zeitgewinn von bis zu 4 Minuten (Erfahrungen aus dem Nachbarland Deutschland); 1 Min = 10% mehr Überlebenschance, dass heißt, die Rettungsgasse steigert die Überlebenschancen um 40%; So steht es auf der Webseite der ASFINAG zu lesen. Was wir von Rettungsgasse halten kann in den Beiträgen „Rettungsgassen-Chaos“ und „Rettungsgassen“ nachgelesen werden. Aber sei wie es sei, der Wille zählt fürs Werk. Und wenn die abenteuerliche Gassenbildung dazu dient, dass Menschenleben gerettet werden, dann sei dieses Experiment auch einen Versuch wert.Immer wieder wird seitens der Behörden und auch der ASFINAG der Vorwurf erhoben, dass private Lenker(innen) zwecks rascherem Fortkommen die Rettungsgassen benützen. Das ist natürlich verwerflich und die Behörden haben bereits angedroht, dieses Delikt un- barmherzig zu bestrafen.
Allerdings sollten diese damit beginnen vor der eigenen Türe zu kehren und ihre Lenker zu schulen, wofür eine Rettungsstraße eigentlich gut ist. Nämlich zum Retten von Men- schenleben und zur raschen Aufräumung von Unfallschäden.
Missbräuchliche Verwendung einer Rettungsgasse
Wie unsere nachfolgenden Videos beweisen, scheinen einige Lenker von Einsatzfahr-
zeugen den Sinn einer Rettungsgasse nicht ganz begriffen zu haben. Die drei nach-
folgenden Videos gehören zu einem heutigen Vorfall und werden nur in verschiedenen
Sequenzen wiedergegeben.
Heute auf der A4 (Ostautobahn) gegen 08:20 Uhr. Es herrschte auf Grund des Wochenbeginns sehr starker Pendlerverkehr in Richtung Wien. Von der Raststation Göttlesbrunn kam ein Feuerwehrfahrzeug, welches auf die A4 auffuhr. Auf der Lade- fläche des Feuerwehrautos befand sich Kleinbus, der offensichtlich von der Raststation entfernt wurde. Also kein Grund für eine Einsatzfahrt mit Blaulicht und Martinshorn.
Der Lenker des Feuerwehrwagens hatte dies offenbar anders gesehen und veranlasste den vor ihm schleppenden Verkehr zur Bildung einer Rettungsgasse, die er dann mit großem „Tra Tra“ befuhr. Bei der Ausfahrt „Fischamend“ verließ er dann die Autobahn. Offenbar hatte er es recht eilig gehabt pünktlich zum Gabelfrühstück zu kommen, es sei denn das aufgeladene Auto musste schnellstens reanimiert werden.
Video: © erstaunlich.at {mp4-flv img=“videos/v96.jpg“ showstop=“true“}video96{/mp4-flv} Kurz darauf folgte ein Pritschenwagen der ASFINAG. Auch dieser Lenker durchfuhr mit großem Kino die mittlerweile gebildete Rettungsgasse. Zu welchem Unfall mit Personen- oder schwerem Sachschaden war wohl dieser unterwegs? Mussten dringend Aufräum- ungsarbeiten durchgeführt werden. Im dritten Video lösen wir dann das Rätsel.
Und weil blinkende Lichter so schön sind, fühlte sich der Lenker eines weißen Kleinwagens, mit aktivierten gelben Signallichtern in Front- und Heckscheibe, ebenfalls animiert die Rettungsgasse zu befahren. Zu welcher Behörde dieses Fahrzeug gehört, ist uns leider nicht bekannt.
Fotos: © erstaunlich.at
Video: © erstaunlich.at {mp4-flv img=“videos/v97.jpg“ showstop=“true“}video97{/mp4-flv} Wohin der weiße Kleinwagen verschwand wissen wir nicht, aber vermuten, dass dieser nach Schwechat (Kennzeichen) fuhr. Und nun lösen wir das Rätsel des ASFINAG-Autos.
Video: © erstaunlich.at {mp4-flv img=“videos/v98.jpg“ showstop=“true“}video98{/mp4-flv} Was war passiert? Der rote Kleinwagen war im verkehrsbedingten Stau dem vor ihm fahr- enden Kleinbus leicht aufgefahren. Die Schäden an beiden Autos waren minimal. Beide Fahrzeuge waren ordnungsgemäß am Pannenstreifen abgestellt worden und zusätzlich von einer Polizeistreife gesichert.
Es gab weder Personenschäden, noch herumliegende Teile auf der Fahrbahn. Da fragen wir uns, was rechtfertigte hier eine Einsatzfahrt des ASFINAG-Autos mit Blaulicht und Martins- horn über die Rettungsgasse?
Die ASFINAG will der autofahrenden Bevölkerung Glauben machen, dass die Bildung einer Rettungsgasse zum Retten von Menschenleben und zur raschen Aufräumung von Unfall- schäden dient.
Wenn der staatliche Autobahnbetreiber meint, dass Rettungsgassen auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit dienen, wird mit unseren Videos wohl das Gegenteil bewiesen. Ab- gesehen davon, dass der Verkehr unnötig massiv behindert wurde, beweisen so manche Brems- und Auslenkmanöver, dass Autofahrer(innen) teilweise gefährdet wurden. *****
2012-03-12