Tiergarten Schönbrunn: „Bester Zoo“-Auszeichnung eine Farce?


EndZOO betrachtet Artenschutz und Tierhaltung eher kritisch

Die neuerliche Auszeichnung des Tiergarten Schönbrunns zum  „Besten Zoo Europas“  trifft auf
scharfe Kritik der internationalen Tierschutzorganisation EndZOO. Die Tierschützer bemängeln,
dass  Anthony Sheridan in seiner reinen Privat-Recherche,  wie die Jahre zuvor auch,  keinerlei
Angaben  darüber  macht,  wie  er  die Tierhaltungen bemessen und auf welcher Grundlage er
sie in Schönbrunn für „gut“ oder „modern“ bewertet hat.
Für  die  Jahre 2008-2010  findet  sich,  so EndZOO,  kein detaillierter Hinweis in seinen schrift-
lichen Ausführungen. Besonders sei für EndZOO „die höchste Punktzahl“ oder die „Bestnoten“
in punkto Artenschutz überhaupt nicht nachvollziehbar und stellt die ganze Studie und Schön-
brunns Nr. 1 Platzierung in Frage.
Denn  wie  die Tierschützer bereits 2012 veröffentlicht haben,  seien 88% der in der Wiener Zoo-
Gefangenschaft lebenden Tierarten ohne einen Bedrohungsstatus.   „Wenn Schönbrunns Arten-
schutz, der in Wirklichkeit keiner ist, als bester in Europa gilt, dann ist die gesamte europäische
Zoo-Gefangenschaft als Ganzes in Frage zu stellen“, so die Organisation kritisch.
„Sheridans Ranking sagt nicht wirklich etwas über die Tierhaltung aus.   Wer aber mit offenen
und kritischen Augen durch Schönbrunn geht,  findet alles andere als eine moderne und gute
Tierhaltung vor.
Diese  Auszeichnung  ist nur eine Augenauswischerei und soll das schlechte Image der Zoos
aufpolieren“,  so  Zoo-Experte  und   EndzOO-Sprecher  Frank  Albrecht   kritisch.   „Sheridan,
Bachelor of Economics,  war  zuvor  in der Elektroindustrie tätig und begann erst 2007 damit,
Zoos zu besuchen und zu analysieren.   Zudem stützt sich seine Bewertung und Beurteilung
großenteils  auf  die Zuarbeit der Zoos.   Das spricht nicht gerade für eine kritische und unab-
hängige Bewertung.“
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2013-06-13