Schlaraffenland Österreich
Wir haben bereits in etlichen Beiträgen über das Schlaraffenland Österreich berichtet, in
dem es nicht notwendig ist zu arbeiten, aber dennoch ein recht angenehmes Leben auf
Kosten der Allgemeinheit geführt werden kann.
In einer heutigen APA-OTS Aussendung werden wir in unseren realitätsnahen Ausführungen
bestätigt. Eines dieser Sorgenkinder welches unter permanenten Personalmangel leidet, ob-
wohl es in dieser Branche jede Menge Arbeitslose gibt, ist die Hotellerie. Diese können gegen-
über dem Kunden, auf Grund fehlenden Personals, nicht ihre gesamte Palette an Dienstleist-
ungen anbieten, was wiederum zu Umsatzeinbußen führt.
Vollbeschäftigung
Laut einer aktuellen ÖHV-Umfrage unter 1.200 Top-Hotels suchen 84 Prozent der Betriebe
Mitarbeiter, in Salzburg und Vorarlberg sogar über 90 Prozent. „Wenn es nach der Hotel-
lerie ginge, hätte Österreich längst Vollbeschäftigung: 84 % der Betriebe suchen zusätzliche
Mitarbeiter“, so der einheitliche Tenor von Peter Peer und Sepp Schellhorn, die Präsidenten
der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).


Gewerkschaft kontert
Eine derartige Aussage konnte der vida-Vorsitzender Rudolf Kaske nicht auf sich sitzen las-
sen und konterte: „Ständig nach neuen billigen Arbeitskräften zu schreien, bringt den ös-
terreichischen Tourismus nicht weiter.“ Da hat der Gewerkschaftsmann etwas gründlich
missverstanden, denn die Hotellerie sucht keine billigeren Mitarbeiter, sondern wäre froh
überhaupt genügend Personal zu bekommen.
Allerdings können wir die Reaktion von Kaske durchaus verstehen, denn wie soll jemand
der in einem Glaspalast sitzt Kenntnis darüber haben, wie es in der Praxis aussieht. Dazu
käme noch, wie soll er auch über die Sorgen des Hotelgewerbes Bescheid wissen, kennt er
doch Hotels vermutlich nur von seinen Urlauben.
Natürlich keine Dienstwägen und Sekretärinnen
Erstaunlich auch folgende Aussage von Kaske: „Nur lamentieren führt sicherlich nicht zum
Ziel! Vielleicht sollte man besser darüber nachdenken, wie man die Mitarbeiter(innen) im
Tourismus motivieren kann. Wer nichts für die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten unter-
nimmt, darf sich nicht wundern, wenn er immer wieder ohne Personal dasteht.“
Da verwechselt der gute Mann Äpfel mit Birnen. Hotelangestellte sind keine Gewerkschafts-
bonzen, denen Dienstwägen und Sekretärinnen zur Seite gestellt werden. Während Kaske
diese Annehmlichkeiten, die von Mitgliedsgelder und staatlichen Subventionen finanziert wer-
den genießt, müssen Hotelunternehmer(innen) um jeden einzelnen Euro kämpfen, um ihre
Betriebe aufrecht zu erhalten, Personal zu bezahlen und selbst über die Runden zu kommen.
Die Lösung
Der vida-Vorsitzende lädt die ÖHV ein, schon heute mit der Gewerkschaft darüber nachzu-
denken, wie Mitarbeiter(innen) künftig an die Branche und an ihren Beruf gebunden werden
können.
Ob das so eine gute Idee ist sei dahingestellt. Betrachtet doch die Gewerkschaft nach marxis-
tischer Manier, jeden Unternehmer als Klassenfeind. Wir hätten da eine wesentlich effizientere
Methode. Ersatzlose Streichung der Arbeitslosenunterstützung und schon wäre das Personal-
problem in der Hotellerie gelöst.
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2010-12-09