Retter der Nation?
Der Gesundheitsminister Alois Stöger lässt sich bereits vorab als Retter der Nation feiern.
Laut seiner heutigen Aussage hat er mit Justizministerin Beatrix Karl und Innenministerin
Mikl-Leitner ein neues Gesetz zur Bekämpfung von psychoaktiven Substanzen erarbeitet.
Laut Alois Stöger stellen psychoaktive Substanzen ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Konsument(innen) dar. Da müssen wir den Gesundheitsminister ein wenig korrigieren,
denn dies gilt für alle Drogen. Darunter fällt auch das „ach so harmlose Haschzigaret-
terl“ sowie jegliche Kräutermischungen oder sonstige Variationen welche offiziell als
Raumdüfte angeboten und verkauft werden.
Durch das neue Gesetz sollen den Händlern und Erzeugern von Seiten der Justiz emp- findliche Strafen drohen. „Ich habe keine Toleranz für Menschen, die mit der Gesund- heit unserer Kinder und Jugendlichen spielen. Dieses Gesetz soll die Bevölkerung schützen, ohne die Konsumenten zu kriminalisieren“, so Justizministerin Beatrix Karl.
Kleine Schützenhilfe für die Justizministerin
Nun, da wollen wir der Justizministerin ein wenig behilflich sein und ihr empfehlen, die
Webseite http://www.hanf-hanf.at/ etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf dieser erschien unter anderen folgende Einschaltung, nachdem die Droge „Spice“ verboten wurde.

Screen: hanf-hanf.at
Der Online-Laden bietet unter dem Motto „Kein Grund zum Trübsal blasen“ sofort Ersatzprodukte an, mit denen die Gesundheit weiter ruiniert werden kann. In der Werb- ung wird ganz unverblümt offeriert: „Da sollte wohl für jeden das richtige Räucher- werk dabei sein.“ Diese Webseite steht bis dato unbehelligt im Internet. Auf dieser ist auch ein Shop in 1020 Wien, Lassallestrasse 13 angegeben.
Jedenfalls haben wir auf dieser Webseite heute folgende Ankündigungen gefunden.


Screen: hanf-hanf.at
Information über Pflanzen, Substrat, Dünger, Licht und Technik? Da wird auf die Exeku- tive wieder jede Menge Arbeit zukommen, wenn sie die ganzen Stauden roden müssen.
„Im Headshop erwarten dich Digitalwaagen,….“ Wenn sich schon jemand das Zeug für den Eigenverbrauch züchtet fragen wir uns, warum dieser eine Digitalwaage benötigt. Praktisch und sinnvoll ist jedenfalls der Urintester falls man zum Drogentest muss.

Screen: hanf-hanf.at
Zwecks ausführlicher Produktinformation wird die kommende Hanfmesse angekündigt. Das hat aber auch seinen Vorteil, denn dadurch werden die Drogenfahnder nicht arbeits- los.
Selbstverständlich darf in der ganzen Werbeflut das Herbst-Highlight des Jahres nicht untergehen und so wird auf den Hanfwandertag am 1. Oktober hingewiesen. Dies ist jene Veranstaltung, für welche sich die Grüne Sozialsprecherin Birgit Hebein im Mai dieses Jahres stark machte.


Screen: hanf-hanf.at
Dass am Hanfwandertag eine SUPER Stimmung herrschen wird bezweifeln wir nicht. Diese wird wahrscheinlich vom Verbrauch der „Gratis Papers“ während der Wanderung abhängig sein. Allerdings bezweifeln wir ernsthaft, dass ein normaldenkender Mensch seriös über Dro- gen und deren Konsumation informiert werden kann.
Ganz interessant finden wir das Äffchen. Bedeutet dies, dass man nach der Teilnahme an diesem Wandertag einen „Affen“ (Folgeerscheinung nach Berauschung) hat oder sich mit dieser zum Affen macht? Auch werden sich die Kaufleute auf der Mariahilfer Straße tierisch darüber freuen, wenn eine Horde Bekiffter auf der beliebten Einkaufsstraße ihre Drogen- party feiert.
Nun haben wir der Justizministerin Beatrix Karl einen kleinen Einblick in die heimische Drogenwelt gewährt und sind neugierig wie ernst ihre Worte: „Ich habe keine Toleranz für Menschen, die mit der Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen spielen“ zu nehmen sind.
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2011-09-28