Inseratentextänderungen am laufenden Band
Nachdem wir mit unserem Beitrag „SOS-Mitmensch zahlt keinen Lohn….“ für ein wenig
politischen Zündstoff gesorgt haben, hat man bei der Gutmenschen-Organisation still und
heimlich den Inseratentext geändert.
So sah das ursprüngliche Inserat aus……
Screen: SOS-Mitmensch
… und wurde dann vorerst dahingehend geändert:
Screen: SOS-Mitmensch
Dem menschenunwürdigen Stellenangebot (keinen Lohn für Arbeit) wurde der Satz
„Interessierte Studierende, die sich das unbezahlte Praktikum für ihr Studium anrechnen
lassen können,…..“ beigefügt. Eigentlich schade, dass man dieses Inserat nicht so stehen
gelassen hat, denn wir hätten auch dieses medial in der Luft zerrissen. Offensichtlich hat
man bei SOS-Mitmensch in letzter Sekunde mitbekommen, dass auch Praktikanten ein
Recht auf Bezahlung haben.
Hierzulande gibt es ein gesetzlich verankertes Recht auf Bezahlung eines Praktikanten, doch
„wo kein Kläger, da kein Richter“, sagt Andreas Kolm, Jugendsekretär bei der Gewerkschaft
der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP). Weiterlesen unter……
Offenbar in oben angeführter Erkenntnis gelangt, änderte man bei SOS-Mitmensch noch-
malig den Inseratentext. Aus dem/der Praktikant(innen) wurden plötzlich ein(e) ehren-
amtliche Mitarbeiter(in). Bei dieser raschen und erstaunlichen Verwandlung wäre selbst der
Magier David Copperfield vor Neid erblasst.
Screen: SOS-Mitmensch
Abgesehen davon, dass auch dieses Angebot menschenunwürdig und unmoralisch bleibt
fragen wir uns, ob man bei SOS-Mitmensch Personen die sinnerfassend lesen können für
komplette Idioten hält. Zuerst wird ein(e) Praktikant(in) zum Nulltarif gesucht. Nachdem
wir diesen Skandal aufgedeckt haben und dementsprechender politischer Druck ausgeübt
wurde, mutiert der/die Praktikant(in) in Windeseile zum/zur ehrenamtlichen Mitarbeiter(in).
Für eine Stellungsnahme nicht erreichbar
Was uns aber am meisten erstaunt ist die Tatsache, dass sich eine politisch links orientierte
Organisation einer Gangart bedient, die bereits schon in der Vergangenheit zu Klassen-
kämpfen und kommunistischen Manifesten geführt hat. Wir halten nochmals dezidiert fest,
dass es ein fundamentales Menschrecht ist, für seine erbrachte Arbeitsleistung ein gerechtes
Entgelt zu erhalten. Wer einen Menschen für sich arbeiten lässt ohne diesen zu entlohnen,
macht sich der Ausbeuterei schuldig und verstoßt damit gegen ein Menschenrecht.
Da wir bei ERSTAUNLICH fairen Journalismus betreiben, wollten wir den SOS-Mitmensch –
Sprecher, Alexander Pollak, um eine Stellungsnahme ersuchen. Wir wollten ihn bezüglich
des erstaunlichen Stellenangebotes und seinem Gehalt – den wir in der oberen Manager-
ebene vermuten – befragen. Alexander Pollak war trotz mehrmaligen Versuchen für eine
Stellungsnahme nicht erreichbar. Auch der von seiner Mitarbeiterin immer wieder ver-
sprochene Rückruf erfolgte nicht.
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2012-05-22